Daniel Weibel zum Präsidenten gewählt
An der Delegiertenversammlung des Ostschweizerischen Ringerverbandes wurde am Freitagabend ein gerütteltes Mass an Arbeit bewältigt. Daniel Weibel (Einsiedeln) wurde neuer Präsident des grössten Teilverbandes der Schweiz.
W.S. Nach einem längeren Unterbruch tagten die Delegierten wieder einmal in Einsiedeln im Hotel Bären. Unter der speditiven Leitung von Interimspräsident Daniel Weibel konnten die Traktanden rasch erledigt werden. In seinem Bericht hob er die Aufnahme des neu gegründeten Ringcub Zürich besonders hervor. Er betonte, dass der Verband eine wichtige Scharnierfunktion zwischen den Vereinen und dem Swiss Wrestling Verband einnehme, was sich bei Unstimmigkeiten bei der Ernennung des technischen Direktors und der Nationaltrainer erst kürzlich gezeigt habe. «Dank der guten Zusammenarbeit im Vorstand habe ich mich entschieden, das Präsidentenamt für die nächsten drei Jahre zu übernehmen.» Sein Ziel ist es, den Verband zu stabilisieren und die zahlreichen Nachwuchsturniere weiterführen zu können. Nur so ist es möglich, eine breitere Basis bei den künftigen Leistungsathleten zu erreichen. Damit das möglich ist, werden die Vereine allerdings in die Pflicht genommen. So wurde einem neuen Organisationsstatut zugestimmt. Neben den Vorstandsaufgaben werden weitere Chargen unter den Vereinen aufgeteilt. «Es ist erfreulich, dass nur noch eine von zwölf Aufgaben nicht besetzt ist», stellte Weibel fest. Obschon im sportlichen Bereich besonders auf internationaler Ebene nicht alle Vorgaben erreicht wurden, ist das für Weibel kein Grund, deswegen den Kopf hängen zu lassen. Er ist überzeugt, dass die Erfolge zurückkehren werden.
Mit 690 lizenzierten Ringern ist der ORV der grösste der insgesamt drei Teilverbände. Erfreulicherweise konnten die Lizenzen um 50 gesteigert werden. Die Hitparade der 13 Vereine führt Freiamt mit 83 lizenzierten Wettkämpfern vor Oberriet (81), Kriessern (75), Schattdorf (70), Einsiedeln (65) und Brunnen (58) an. Mit Tuggen steht ein weiterer Schwyzer Klub mit 39 Lizenzen an neunter Stelle.
Hitzige Diskussionen lösten zwei Anträge aus. Eine Präzisierung der Startberechtigung für Nachwuchsturniere wurde deutlich abgelehnt. Hingegen wird das Reglement der Gewichtsklassen der Jugendmannschaftsmeisterschaft neu überdacht. Erstmals kommt ein offenes nationales Nachwuchsturnier zur Durchführung.
Wie in anderen Sportarten muss dem Kampfrichterwesen grösste Priorität eingeräumt werden. Alle Vereine sind gefordert, neue «Unparteiische» zu rekrutieren, damit die Turniere und die Mannschaftsmeisterschat weiterhin durchgeführt werden können.
Einsiedeln als Austragungsort
Neu wird eine «Person des Jahres» ausgezeichnet. Diese Ehre fiel Beni Gisler (Winterthur) zu. Er setzt sich seit 45 Jahren für die Ringsport ein. Für sein grosses Schaffen wurde Silvan Steiger (Oberriet) in den Kreis der Ehrenmitglieder aufgenommen.
Nach einer über zwanzigjährigen Pause werden die Freistilmeisterschaft der Aktiven, Kadetten und der Frauen 2019 in Einsiedeln ausgetragen. Brunnen wird ein Nachwuchsturnier organisieren und Tuggen übernimmt die Première des offenen nationalen Jugendturnieres. Die Übernahme von acht Anlässe bereitete überhaupt keine Mühe, was auf eine positive Entwicklung schliessen lässt. Zum Schluss meinte Daniel Weibel: «Der Verband soll langsam wachsen, sich stabilisieren und stärker werden.» Eine durchaus realistische Vorgabe.
Werner Schönbächler