Im Kampf zwischen Freiamt und Einsiedeln kam es in den beiden letzten Jahren immer wieder zu verbissenen Duellen. Am Ende zogen die Einsiedler den Kürzeren. Kommt jetzt die Wende?
W.S. Beim 19:19 lieferte Einsiedeln vor sieben Tagen auswärts gegen Willisau eine beherzte, frische und freche Leistung ab. Die Mannschaft von Trainer Urs Bürgler erkämpfte sich im allerletzten Kampf des Abends einen hochverdienten Punkt. So wie in dieser Begegnung will man das Team wieder sehen: Ein unerbittliches Fighten um jede Wertung bis zu letzten Sekunde. Dieser Punkt war Balsam für die Einsiedler Ringer nach der unglücklichen Niederlage gegen Meister Kriessern. Die beiden letzten Duelle gegen die beiden besten Mannschaften der letzten Jahre waren aufwühlerisch und für das Publikum spektakulär. Die Einsiedler begannen beide Partien vehement und führten bei Halbzeit, bauten dann aber stark ab. Die zweite Hälfte war wesentlich weniger aufregend. Vieles war einfach zu ungenau und fast ein bisschen nonchchalant. Doch am Ende bliebt wenigstens einmal ein Punkt. Nicht anders war es gegen Schattdorf zum Auftakt der Mannschaftsmeisterschaft.
Guter Beginn
Als Nachteil erwies sich im bisherigen Verlauf, dass die Einsiedler wegen Verletzungen noch nie komplett antreten konnten. Dennoch fand Trainer Urs Bürgler immer eine Lösung. Er setzte auf junge unverbrauchte Ringer, die ohne grossen Druck ringen konnten. Auch wenn sie noch Lehrgeld bezahlen mussten, gefielen sie durch ihre Unbekümmertheit und grossen Kampfgeist. Bürgler lässt sich bei der Aufstellung wie immer nicht in die Karten schauen. Die Aufgabe wird für Einsiedeln ohnehin schwierig werden. Die Stärken des Gastgebers liegen vor allem in der Ausgeglichenheit in allen Gewichtsklassen und beiden Stilarten. Weiter haben sie einige Ringer mit internationaler Erfahrung in ihren Reihen. Für die Einsiedler wäre ein starker Auftakt für den weiteren Verlauf optimal. Aufgrund der zu erwartenden Duellen dürfte es zu einigen engen Mattenduellen kommen. Das Schlimmste wäre sicher, wenn Einsiedeln in der ersten Hälfte zu stark in Schieflage geraten würde. Doch diese Begegnung hatte schon immer ihre eigenen Gesetze. Wieso auch diesmal nicht? Es wäre wieder einmal an der Zeit, wenn es für Einsiedeln laufen würde. Doch dazu braucht es einen Hilferuf zu Glücksgöttin Fortuna. Die Hoffnung, dass der Gegner den Fight locker in Angriff nimmt, dürfen sich die Einsiedler nicht machen. Die Freiämtler gehen bestimmt voller Adrenalin in diesen Kampf. «Freiamt ist ein absolutes Brett. Sie ringen vor eigenem Publikum immer stark, wir werden über uns hinauswachsen müssen, um ihnen Paroli bieten zu können», sagt Sven Neyer, Einsiedelns Schwergewichtler und technischer Leiter. Doch auch Freiamt ist verwundbar. So verlor das Team vor Wochenfrist gegen Kriessern entgegen aller Erwartungen relativ deutlich. Doch gegen Einsiedeln dürften sie wieder wie elektrisiert auftreten. Im Sport ist aber vieles möglich. «Wenn wir 120 Prozent geben und an uns glauben, liegt etwas drin», glaubt Sven Neyer.
Morgen Samstagabend muss jeder Einsiedler Wettkämpfer in der Sporthalle Bachmatten Muri (Begin, 20 Uhr) sein ganzes Potenzial und Können abrufen, dann könnte eine Überraschung in der Luft liegen. Die Ringer hoffen auf zahlreiche Unterstützung bei ihrer nicht leichten Aufgabe zählen zu können.
Werner Schönbächler