Auf- bzw. Abstiegskampf NLA/NLB, Rückkampf: Sense – Einsiedeln

Jetzt nur keine Dummheiten machen

Die Ringerriege Einsiedeln kann am Sonntagnachmittag in Schmitten endgültig den Verbleib in der höchsten Kampfklasse sichern. Die Ausgangslage für sie ist komfortabel und sollte eigentlich reichen.

W.S. René Buchmann, dem Trainer der Ringerriege Einsiedeln, kann man nicht mehr viel vormachen. Der 48-jährige Pflegexperte ist seit vielen Jahren als Trainer im Ringergeschäft dabei. Er kennt die Ringerwelt in- und auswendig, hat als Coach schon viele Erfolge gefeiert, doch auch schwierige Zeiten durchgemacht. Trotz des deutlichen Sieges im Hinkampf lässt ihn der Rückkampf noch nicht zurücklehnen. Seine Vorgeschichte sorgt im freiburgischen Schmitten für eine besondere Affiche. Er trifft in der dortigen Sporthalle auf ehemalige Ringer und Zuschauer aus dem Freiburg, wo er mit Sense seine grössten Erfolge feierte. Das erste Aufeinandertreffen hat Einsiedeln klar für sich entschieden. Dennoch erwartet Buchmann keine leichte Aufgabe. Die Sensler Ringer wollen beweisen, dass sie mehr können, als das brutale Resultat der ersten Begegnung aussagt. „Ich weiss, dass es Sense besser machen kann. Doch die Einsiedler Ringer wollen die verknorzte Saison mit einem Sieg abschliessen.“ Dennoch warnt er:“Jetzt dürfen die Ringer keine Dummheiten machen und keine Flausen im Kopf haben. Es wäre wohl nichts ägerlicher, wenn wir diese Ausgangslage aus den Händen geben würden.“ Doch daran mag keiner glauben.

Einsiedeln scheint aus den Niederlagen der Qualifikationsphase gelernt zu haben. „Wir werden gegen Sense parat sein, zehn Kämpfe lang“, so Buchmann. Für Einsiedeln muss der Anspruch sein, auch diesen Match zu gewinnen. In der Vorbereitung wurde das Hauptaugenmerk auf das Mentale und die Taktik gelegt. Und letztlich geht es auch ums Prestige. „Wir wollen den Rückkampf dominieren“, sagt Buchmann, der einen recht zufriedenen Eindruck macht. Ihm wäre es wohl auch lieber gewesen, wenn der Ligaerhalt nicht erst zum Schluss kommt. Doch er nimmt das Dessert auch gerne am Ende einer zermürbenden NLA-Saison. Dass er sein Handwerk versteht, hat der gebürtige Freiburger schon mehrmals bewiesen. In Ringerkreisen gilt er als Taktikerfuchs. Er nimmt seinen Trainerjob wohl ernster als einige Ringer. Regeln im Umgang mit den jungen Sportlern und gegenüber ihm sind für beide ein Muss. „Doch wenn es sein muss, kann er schon auch einmal gewaltig auf den Tisch hauen“, sagt Grecoringer Jürg Betschart. Es bleibt zu hoffen, dass der sonst ruhig coachende Trainer das Auf-den-Tisch-Hauen nach dem überzeugenden Sieg seiner Mannschaft im Hinkampf mal unterlassen kann. Verdient hätte er es. Doch dazu müssen die Ringer erneut eine starke Leistung bringen, wenn sie den Sieg im Gepäck heimnehmen wollen.

Die Begegnung wird am Sonntag in der Sporthalle Gwatt in Schmitten ausgetragen. Der Beginn ist auf 14 Uhr angesetzt.

 

Werner Schönbächler