Ringerriege Einsiedeln kann es doch noch
Die Ringerriege Einsiedeln zeigte im ersten Duell in der Barrage gegen Brunnen eine gute Leistung und gewann auswärts mit 23:15. Sie hatte das Glück auf ihrer Seite. Beide Teams betrieben beste Werbung für den Ringsport.
W.S. Das Ringen hat seine eigenen Gesetze, besonders wenn es noch ein Derby ist. In der Regel steht ein Team, das am Tabellenende liegt und alle zehn Partien verloren hat, vor dem Aus. Nicht so die Ringerriege Einsiedeln. Das Prestigeduell gegen Kantonsrivale Brunnen, bei dem es zugleich um den Auf- oder Abstieg ging, wollte Einsiedeln unbedingt gewinnen. Mit einem stark umgekrempelten Team gegenüber der Qualifikationsphase haben sich die Einsiedler Ringer endgültig den Frust aus den Kleidern geschüttelt und mit dem Auswärtssieg in der nicht einfachen Barrage einen ersten Schritt Richtung Ligerhalt getan. Im Sport geschehen eben gelegentlich wirklich doch noch Wunder. Doch fiel der Sieg einige Punkte zu hoch aus. Das Resultat widerspiegelt in keiner Weise das wahre Können von Brunnen.
Solide, erste Hälfte
Mit Superlativen sollte man bekanntlich sparsam umgehen – aber was die beiden Mannschaften vor 300 Zuschauern – darunter Regierungsrat Andre Rüegsegger – boten, war schlicht und einfach sensationell. Es war Ringerkost vom Allerfeinsten und der erwartete Kampf auf Biegen und Brechen. Die Einsiedler Ringerriege stieg mit einer Art von Trotz und Stolz in diese Begegnung. Brunnen machte den Einsiedlern das Leben schwer. Im Auftaktkampf lieferten sich Abd al Sada Morteda und Dany Kälin lange Zeit ein ausgeglichenes Duell. Beide Athleten schenkten sich überhaupt nichts. Schliesslich siegte der konditionell bessere Morteda deutlich mit 11:4. Ein guter Start sieht etwas anders aus. Doch in jedem Match gibt es für beide Teams meistens positive und negative Überraschungen. Auch diesmal war es so. Im Schwergewicht konterte Sven Neyer nach einer Minute einen zu riskanten Überwurf von Damian von Euw und kam zu einem Schultersieg. Im Kampf im 61-Kilo-Greco brachte Patrick Dähler seine Stärken voll zur Geltung und gewann gegen Sergio Gamma etwas überraschend mit 20:9. Roger Roher, der zwar ein beachtliches Comeback zeigte, bot Ruedi Appert ein spannendes Duell. Unterm Strich war das aber zu wenig, und er musste sich gegen seinen Kontrahenten mit 9:4 geschlagen geben. Im Knallerkampf zwischen Markus Murer und Michel Schönbächler ging es phasenweise drüber und drunter. Schliesslich behielt Schönbächler mit 5:3 knapp das bessere Ende für sich. Der Zwischenstand in der Mannschaftswertung zur Pause war 11:8 für Einsiedeln. Hitchcock liess grüssen.
Aufholjagd von Brunnen
Nach der Pause riss die Begegnung zwischen Beat Theiler und Bruno Flück von den Sitzen. Flück behielt in diesem Abnützungsfight mit 9:8 das bessere Ende. Nach dieser Leistungsexplosion schien Jan Neyer gegen Thomas von Euw einem sicheren Sieg entgegenzusteurern. Nach einer 8:0-Führung wurde ihm allerdings eine Unaufmerksameit zum Verhängnis, die sein wachsamer Kontrahent blitzschnell konterte und mit seiner Viererwertung den Gleichstand zum 13:13 herstellte. In einer Begegnung auf hohem Niveau wetzten sich Andreas Burkard und Christian Zemp die Klingen. Grifftechnisch bot der Fight grosses Kino. Burkard brachte einen wichtigen Sieg mit 10:0 unters Dach. Zemp hätte allerdings einen Punkt mehr als verdient. Nach seiner längeren verletzungsbedingten Abwesenheit ging Yves Neyer keine Risiken ein und zog gegen Alexander Büeler Pfeil um Pfeil aus dem Köcher bis sein technisch überhöhter Sieg feststand. Erstmals bei Einsiedeln stand Austauschringer Flavio Freuler von Oberriet im Aufgebot. Der 20-jähirge Rheintaler Internationale demonstrierte sein grosses ringerisches Können mit einem technisch überhöhten Sieg gegen den bis dahin ausgezeichnet disponiert gewesenen Sämi Fuchs.
Dass der Film diesmal ein erfreuliches Ende für Einsiedeln parat hielt, hat eine spezielle Sicht. Das Team konnte erstmals in dieser Saison das Gewicht bis 74 Kilogramm optimal besetzen. Weiter war Einsiedeln insgesamt stabiler und phyisisch etwas robuster. «Brunnen wollte uns ärgern. Wir sind dem aber ruhig und gelassen begegnet und haben letztlich verdient gewonnen, auch wenn es Glücksgöttin Fortuna gut mit uns meinte», analysierte Einsiedelns Mittelgewichtler Michel Schönbächler. «Man spürte, dass sich Einsiedeln an einen höheren Rhythmus gewöhnt ist. Weiter ist das Team individuell besser besetzt», stellte Brunnens Trainer Martin Suter fest und gab sich als fairer Verlierer.
Dass der Film diesmal ein erfreuliches Ende für Einsiedeln parat hielt, hat eine spezielle Sicht. Das Team konnte erstmals in dieser Saison das Gewicht bis 74 Kilogramm optimal besetzen. Weiter war Einsiedeln insgesamt stabiler und phyisisch etwas robuster. «Brunnen wollte uns ärgern. Wir sind dem aber ruhig und gelassen begegnet und haben letztlich verdient gewonnen, auch wenn es Glücksgöttin Fortuna gut mit uns meinte», analysierte Einsiedelns Mittelgewichtler Michel Schönbächler. «Man spürte, dass sich Einsiedeln an einen höheren Rhythmus gewöhnt ist. Weiter ist das Team individuell besser besetzt», stellte Brunnens Trainer Martin Suter fest und gab sich als fairer Verlierer.
Die gegenüber der Qualifikationsphase vorgenommenen Änderungen wirkten sich positiv aus. Man spürte im Team eine grössere Dynamik. Die Ringerriege Einsiedeln hat (fast) ein Maximum aus ihrem Potenzial herausgeholt. Noch fehlten aber die letzten zehn Prozent an Effizienz und Kaltblütigkeit. Entscheidend für den Sieg Einsiedelns war die tiefe Fehlerquote und die bessere Effizienz. Ein war aber letztlich ein Arbeitssieg im besten Sinne des Wortes – und genau noch eine solche Leistung braucht Einsiedeln, wenn es den Aufenthalt in der NLA verlängern will.
Bis zum kommenden Sonntag bleibt für beide Teams Zeit, um durchzuschnaufen. Obschon sich Einsiedeln ein solides Polster für den Rückkampf geschaffen hat, sind die Würfel noch keineswegs gefallen. Für Brunnen dürfte es aber schwierig werden, den Rückstand aufzuholen. Aber unmöglich ist es nicht.
Bis zum kommenden Sonntag bleibt für beide Teams Zeit, um durchzuschnaufen. Obschon sich Einsiedeln ein solides Polster für den Rückkampf geschaffen hat, sind die Würfel noch keineswegs gefallen. Für Brunnen dürfte es aber schwierig werden, den Rückstand aufzuholen. Aber unmöglich ist es nicht.
Resultatübersicht:
57 kg: Abd al Sada Morteda – Dany Kälin 3:1
61 kg: Sergio Gamma – Patrick Dähler 1:3
65 kg: Markus Murer – Michel Schönbächer 1:2
70 kg: Thomas von Euw – Jan Neyer 4:0
74 kg: Alexander Büeler – Yves Neyer 0:4
74 kg: Sämi Fuchs – Flavio Freuler 0:4
80 kg: Christian Zemp – Andreas Burkard 0:3
86 kg: Beat Theiler – Bruno Flück 1:2
97 kg: Ruedi Appert – Roger Rohrer 3:1
130 kg: Damian von Euw – Sven Neyer 0:4
57 kg: Abd al Sada Morteda – Dany Kälin 3:1
61 kg: Sergio Gamma – Patrick Dähler 1:3
65 kg: Markus Murer – Michel Schönbächer 1:2
70 kg: Thomas von Euw – Jan Neyer 4:0
74 kg: Alexander Büeler – Yves Neyer 0:4
74 kg: Sämi Fuchs – Flavio Freuler 0:4
80 kg: Christian Zemp – Andreas Burkard 0:3
86 kg: Beat Theiler – Bruno Flück 1:2
97 kg: Ruedi Appert – Roger Rohrer 3:1
130 kg: Damian von Euw – Sven Neyer 0:4
Resultatübersicht:
Brunnen – Einsiedeln 13:23
Brunnen – Einsiedeln 13:23
Halbinfals, NLA:
Kriessern – Willisau 21:17 (43:28
Hergiswil – Freiamt 18:15 (35:30
Kriessern – Willisau 21:17 (43:28
Hergiswil – Freiamt 18:15 (35:30
Final:
Hergiswil – Kriessern
Hergiswil – Kriessern
Rückkampf in Einsiedeln
Mit dem 23:13 hat sich Einsiedeln ein gutes Polster geschaffen, aber entschieden ist noch rein gar nichts. Bereits im Hinkampf standen drei Kämpfe auf Messers Schneide. Vielleicht ist für Einsiedeln von heimischem Publikum noch mal eine Leistungssteigerung möglich. Der Rückkampf steigt am nächsten Sonntag um 15 Uhr in Sporthalle Brüel.
Werner Schönbächler