Ringerriege Einsiedeln empfängt Meister Hergiswil
Einsiedeln empfängt in der dritten Runde zum Ringer-Knaller den amtierenden Meister Hergiswil. Die Einheimischen möchten die Luzerner Hinterländer ärgern und hoffen dabei auf Unterstützung der Glücksgöttin Fortuna.
W.S. Einsiedeln – Freiamt 13:23, Willisau – Einsiedeln 26:13 – dies sind die bisherigen Ergebnisse der Ringerriege Einsiedeln in der höchsten Kampfklasse. Summa summarum zwei Nullnummern. Die letzten Tage wurden zur Aufarbeitung dieser beiden Begegnungen genutzt. „Die Kämpfe müssen für die Ringer ein Lehrstück sein“, gibt Einsiedelns Trainer René Buchmann zu verstehen. Das was Buchmann fordert, ist die absolute Konzentration. Denn es hat sich bisher gezeigt, dass kurze Unaufmerksamkeiten vom Gegner resolut ausgenützt werden, was in der NLB nicht in diesem Ausmass vorgekommen ist. Wird es Buchmann von dem Namen Hergiswil nicht angst und bange. Er verneint. „Die Gäste verfügen zwar über ausgezeichnete Ringer, doch verstecken müssen wir uns deswegen nicht.“ Eine weitere Frage ist, wie sehr die beiden Startniederlagen auf die Moral des Teams drücken. „Gar nicht“, glaubt Buchmann. „Die Moral ist absolut intakt. Wir blicken nach vorne. Das ist ja gerade das Schöne am Sport. Es geht Schlag auf Schlag, da fällt es nicht schwer, Negativerlebnisse abzuhaken.“ Aussagen, die den Nerv der Fans kitzeln und als Selbstgefälligkeit ausgelegt werden könnten. Richtig ist, betont Buchmann:“Niederlagen machen nie Freude, egal in welchem Bereich. Aber gegen zwei starke Gegner waren wir ringerisch gar nicht so weit weg. Es fehlten nur die Resultate. Wir unterschätzen die Situation keineswegs, aber sollen wir uns deswegen vor Angst verkriechen? Nein, wir werden alles versuchen, unser vorhandenes Potenzial abzurufen. Wenn uns das gelingt, können wir mit Hergiswil auf Augenhöhe sein.“ Und was, wenn Einsiedeln die Niederlage Nummer 3 kassiert ? „Dann wird es ein halt bisschen ungemütlicher“, meint Einsiedelns Greco-Spezialist Michel Schönbächler, der in Willisau eine Gewichtsklasse höher als üblich einen tollen Kampf gezeigt hat.
Einsiedeln muss eine Spur effizienter ringen und noch etwas selbstbewusster ans Werk gehen, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Die Ringer haben bitter erfahren, dass in der höchsten Liga keine Geschenke verteilt werden und schon das leiseste Nachlassen ins Auge gehen kann. Wenn es einmal rundlaufen würde, darf Einsiedeln gegen Hergiswil einiges zugetraut werden. Doch die „Möchte-Form“ hat im Sport keinen Platz. „Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, dann könnte sich der Knoten lösen“, ist Schönbächler überzeugt.
Es darf eine kampfbetonte Partie erwartet werden. Wenn die Einsiedler diszplinziert ringen und in der ersten Hälfte keinen allzu grossen Rückstand einhandeln, dann könnte – um noch einmal die Sprache des Konjunktivs zu gebrauchen – an der Sensation geschnuppert werden. Der Ringerriege Einsiedeln wäre das vermutlich recht. Doch dazu müssen noch weitere Faktoren stimmen. Und es braucht seitens der Ringer einen ausserordentlichen Effort und die Bereitschaft die Leistungsgrenze auszukitzeln.
Die Begegnung wird morgen Samstagabend in der Sporthalle (Beginn, 20 Uhr) ausgetragen. Siehe Inserat.
Werner Schönbächler