Mit neuem Mut in die Rückrunde?
Fünf Matches, fünf Niederlagen – die Ringerriege Einsiedeln hat den Saisonstart so ziemlich in den Sand gesetzt. Nun stehen die Zeichen auf Drama – und so oder so in Einsiedeln auf unruhige Zeiten.
W.S. Die Ringerriege Einsiedeln musste in der ersten Saisonhälfte einige Rückschläge einstecken. Verletzungsprobleme, Transferprobleme und auch unglückliche Niederlagen sorgten dafür, dass das Stimmungsbarometer Woche für Woche sank. Erst im vorletzten Vorrundenkampf sorgte die knappe Niederlage gegen Meister Willisau für Mut und zugleich die Erkenntnis, dass die Mannschaft in der Liga eigentlich konkurrenzfähig wäre. Doch dann folgte mit der Verletzung von Yves Neyer ein weiterer Hammerschlag, was die Aktien der Einsiedler Ringer deutlich sinken liess. Da kann ruhig gesagt werden, himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. «Obwohl wir gegen Hergiswil nach der Halbzeitführung noch deutlich verloren haben, ist die Moral intakt», stellte Einsiedelns Trainer René Buchmann fest. Allerdings ist das Team weiterhin sieglos und es gäbe wohl keinen besseren Zeitpunkt für den ersten Saisonsieg, als am kommenden Samstag im Innerschweizer Derby gegen Schattdorf. «Der Stilartenwechsel in der Rückrunde spielt keine grosse Rolle», glaubt Buchman und fügt hinzu, « Schattdorf ist Favorit.» Die Urner verfügen über ausgezeichnete junge Ringer, die internationale Erfahrung haben, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein kann. Doch Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Die Einsiedler gingen auch im letzten Jahr als krasser Aussenseiter in den Match. Sie brachten die Urner dabei bös ins Wanken und verloren nur gerade mit zwei Punkten Differenz. Schattdorf erreichte damals die Playoffs. Jetzt liegt das Team an fünfter Stelle und steht unter grossem Druck. Mit einer weiteren Niederlage müssten die Playoff-Träume wohl endgültig begraben werden.
Der Start in die Rückrunde ist für beide Ringerstaffeln von grosser Bedeutung. Will Einsiedeln eine Überraschung schaffen, muss alles passen. Für Buchmann ist vor allem der Auftakt in das Derby für den weiteren Kampfverlauf sehr wichtig. «Mit einem guten Start kann der Funke auf die anderen Ringer überspringen und auch die Zuschauer-Unterstützung könnte grösser werden.» Vielleicht können die Fans am Mattenrand wirklich zu einem wichtigen Faktor werden. Was die personellen Alternativen anbetrifft, hat Einsiedeln keine grossen Möglichkeiten, ausser wenn es mit den Ringern einer gelösten Doppellizenz endlich einmal klappen würde. Doch dieses Problem kennt auch Schattdorf. Nicht nur deshalb will René Buchmann die Erwartungen nicht zu hochsetzen: «Wir wollen uns so gut verkaufen, wie es geht.» Den Vorrundenkampf verlor Einsiedeln mit 22:15. Diesmal will das Buchmann-Team Schattdorf bis zuletzt fordern und zumindest etwas ärgern. Das Gastteam hat lediglich zwei Zähler mehr auf dem Konto. Die sollte für Einsiedeln genug Motivation sein, alles an die Revanche zu setzen.
Weiter ist es eines der etwas vergessenen Derby im Windschatten der grossen Teams. Bekanntlich ist jedes Derby ein Drama. Jedes Derby hat eine besondere Geschichte. Jedes Derby hat seine Helden. So gesehen, dürfte es zu einer spannenden Begegnung in der Sporthalle kommen (Inserat).