Einsiedler Ringer gewannen den Meistertitel

Challenge Hutter League (NB), Final Rückkampf: Einsiedeln – Oberriet 23:18

Die Ringerriege Einsiedeln hat es geschafft. Im Final Rückkampf setzten sich die Ringer von Coach René Buchmann zum dritten Mal in Serie durch. Damit kratzt Einsiedeln an der Türe zur NLA.

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W.S. Die Ringerriege Einsiedeln ist zum fünften Mal seit 2007 Mannschaftsmeister im Ringen der NLB. In der Addition des Hin- und Rückkampfes setzte sich Einsiedeln deutlich mit 48:33 durch. Oberriet hatte sein Team gegenüber der Niederlage wie angekündigt auf einigen Positionen verändert, sein Einsiedler Kollege René Buchmann gezwungenermassen ebenfalls. So musste er kurzfristig die beiden verletzten Michael Hess und Jürg Betschart ersetzen. Anstelle von Christoph Wittenwiler kam mit Jan Neyer wieder ein Eigengewächs zum Zuge. Im Leichtgewicht stand der bisher bei Freiamt eingesetzte Dany Kälin erstmals in dieser Saison im Einsatz.

Um 21.35 Uhr konnten die 350 Zuschauer in der Sporthalle jubeln. Nach dem deutlichen Triumpf steht die Ringerriege Einsiedeln wie schon vor einem Jahr im Aufstiegskampf, wo sie gegen Brunnen antreten wird. „Die Ringer haben sportlich überzeugt und viel Freude bereitet. Ich bin zufrieden. Insgesamt war es eine Begegnung mit einigen intensiven Kämpfen“, sagte Einsiedelns Trainer René Buchmann. Der Final hielt, was er versprach, obwohl letztlich die Würze etwas fehlte, da die Einheimischen besonders die erste Hälfte zu klar dominierten. Doch gewonnen ist gewonnen.

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Führung nach Halbzeit

Bereits schon früh zeigte Einsiedeln den Rheintalern, was die Stunde geschlagen hat. Mit einem wahren Angriffswirbel schaffte Dany Kälin gegen Dominik Steiger einen Sieg durch technische Überlegenheit. Saray-Javid Javad kam im Schwergewicht zu einem kampflosen Sieg. Nur allzu gerne hätte der Iraner sein Können im freien Stil demonstriert. In einem über weite Strecken auf gleicher Augenhöhe ausgetragenen Duell, behielt Jan Neyer gegen Flavio Freuler dank einer grossen Kampfleistung mit 15:11 Oberhand. Die beiden Kontrahenten zeigten einige schöne ausgerungene Ringergriffe. Sven Neyer bekam es mit dem muskelbepackten Andreas Brandenberger zu tun. Als die Chance da war, düpierte Neyer seinen Widersacher und kam zu seinen ersten Punkten. Obschon er selber eine brenzlige Situation zu überstehen hatte, verteidigte er seine Führung bis zum Schluss. „Ich musste auf den Hüfter höllisch aufpassen und ging auf Nummer sicher“, erklärte er. Dabei kam ihm auch zugte, dass der Verlierer nach einem offenen Beginn konditionell rapide abbaute. Wie bereits mehrmals in dieser Saison setzte Michel Schönbächler die Fans mit seinen herrlichen Würfen in Verzückung. Trotz grossen Widerstandes von Andreas Vetsch gab es für ihn einen letztlich deutlichen Punktesieg.

Das 18: 3-zur Pause spricht Bände und verdeutlicht die krasse Überlegenheit Einsiedelns.

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Sack schon früh zugemacht

Christian Hutter zu schlagen, das wäre schon etwas zu viel verlangt gewesen. Doch Freistilspezialist Andreas Burkard bewies auch im Greco seine Fähigkeiten. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten holte er einen wertvollen Zähler. Bei Lukas Schönbächler, der lange Zeit verletzt gewesen war, kam die fehlende Wettkampfpraxis deutlich zum Vorschein. So konnte er den taktisch klug agierenden Benedikt Scherrer nicht bedrängen und musste gar lange Zeit um einen Punktegewinn bangen. Mit einem starken Effort erreichte er kurz vor Wettkampfende das Minimalziel. „Ich habe jetzt wenigstens die Gewissheit, dass die Verletzung ausgeheilt ist“, gab er zu Protokoll. Der erst 17-jährige Jürg Hutter unterstrich, dass er nicht zu unrecht als eines der grössten Schweizer Ringertalente gilt. Der clevere Gastringer von Kriessern liess Tobias Betschart keine Chance und besiegte ihn nach perfekten Beinangriffen zwei Kampfrunden mit 8:2 Punkten. Dass Fabio Dietsche im Greco-Stil grosse Klasse ist, hat sich unlängst herumgesprochen. So war es nicht verwunderlich, dass der körperlich unterlegene Daniel Weibel, der kurzfristig für den am Freitagabend im Training verletzten Jürg Betschart einsprang, chancenlos blieb und die vollen Punkte abgeben musste. Nach neun Kämpfen stand es 23:14 für Einsiedeln. Der wegen einer Ellbogenverletzung leicht angeschlagene René Neyer brachte gegen Michael Koch nichts Zählbares zustande und musste eine Schulterniederlage hinnehmen, wobei ihm der Unparteiische eine klare Dreierwertung nicht gab und auch in weiteren Aktionen benachteiligt wurde.

Mit starken Auftritten hatte der Einsiedler Gesamtsieg auch in diesem Ausmass seine Richtigkeit. Einsiedeln verfügte über das ausgeglichenere Kader und war taktisch und physisch eine Spur besser als der Gegner. Die Mannschaft befindet sich in dieser Form auf Aufstiegskurs. Ob das Team wirklich in die NLA gehört, wird sich aber erst noch in den beiden nächsten Duelle gegen Brunnen weisen.

Die Medaillen und Pokalübergabe durch Schwingerkönigin Sonia Kälin und den sechsfachen eidgenössischen Kranzschwinger Martin Grab gestaltete sich nicht überschwänglich, da die Ringer noch nicht am Ziel sind. Die besten Noten verdient das Publikum, das auch den Verlierern applaudierte.

 

Resultatübersicht:

Einsiedeln – Oberriet 23 : 18 (Gesamt, 48 :33)

55 kg: Dany Kälin – Dominik Steiger 4:0

60 kg: Jan Neyer – Flavio Freuler 3:1

66 kg: Lukas Schönbächler – Benedikt Scherrer 1:3

66 kg: Michel Schönbächler – Andreas Vetsch 3:1

74 kg: Daniel Weibel – Fabio Dietsche 0:4

74 kg: René Neyer – Michael Koch 0:4

84 kg: Andreas Burkard – Christian Hutter 1:3

84 kg: Jürg Hutter – Tobias Betschart 3:1

96 kg: Sven Neyer – Andreas Brandenberger 4:1

120 kg: Saray-Javid Javad – kampflos 4:0

 

Aufstiegskampf gegen Brunnen

W.S. Wie bereits in den beiden letzten Jahren trifft Einsiedeln im Aufstiegs- bzw. Abstiegskampf auf Brunnen. Beide Male behielt Brunnen hauchdünn Oberhand. Da es zugleich das Kantonalderby ist, verspricht die Auseinandersetzung in der Sporthalle Brunnen (Beginn, 20 Uhr) einen spannenden Ringerabend. Mehr Einzelheiten sind der Freitagsausgabe zu entnehmen.

 

Werner Schönbächler