Zweifacher Olympiateilnehmer Urs Bürgler wurde Ehrenmitglied
Die Ringerriege Einsiedeln blickte an der Generalversammlung zurück und machte sich Gedanken über ihre Zukunft.Diese soll in der NLA sein, mit eigenen Ringern.
W.S. An der am letzten Samstagabend im Restaurant Berghof abgehaltenen Generalversammlung konnte Präsident Ruedi Beeler über 40 Anwesende begrüssen. In seinem Jahresbericht wies er auf die von der Ringerriege Einsiedeln durchgeführten ringerischen Anlässe hin, die einwandfrei über die Bühne gingen. Ein für den Klub besonderes Ereignis war die Organisation der Schwyzer Sportgala in Rothenthurm.
„Die Vorgaben knapp erfüllt“, so könnte die 15-er Kurzbilanz heissen. Trainer René Buchmann blickte mit etwas gemischten Gefühlen auf das Jahr zurück. „Aus sportlicher Sicht war der Sprung von Yves Neyer und seine gelungenen Auftritte auf internationaler Ebene der Höhepunkt“, hebt Buchmann diese Leistung hervor. In der Mannschaftsmeisterschaft konnte der Verbleib in der NLA mit einem starken Endspurt sichergestellt werden. Trotzdem sagte Buchmann:“Wir waren kein Kanonenfutter für unsere Gegner und haben Meister Willisau die einzige Niederlage beigebracht.“ Er betont, dass manchmal auch das Pech mitgespielt habe. „Wir haben einige Begegnungen knapp verloren, auch gegen Spitzenteams.“ Er habe sich aber auch über gewisse Sachen einiger Ringer geärgert. Die „gewissen Sachen“ wurden intern besprochen und seien für ihn jetzt erledigt. Gemeint hat er damit wohl die mangelhafte Trainingseinstellung einiger Ringer, ohne diese jedoch beim Wort zu nennen. Bei einigen Ringern vermisste man das innere Feuer und die Motivation, sich für das Team zu „zerreissen“.
Gute Einzelbilanz
An nationalen Titelkämpfen wurden von den Kadetten bis zu den Aktiven 16 Medaillen (Vorjahr 18) erkämpft. Weiter hob Sven Neyer, in seiner Funktion als technischer Leiter, mehrere Podestplätze an nationalen Turnieren hervor.
Kassier Roger Rohrer konnte von soliden Finanzen berichten, Trotz grosser Aufwendungen schaute unter dem Schlussstrich ein kleiner Gewinn heraus. Und trotzdem: Es gibt beim Ringen noch weit liquidere Vereine in der NLA. Ein Grund dafür ist, dass die für den Sport benötigte Infrastruktur vom Verein selber berappt werden muss. In dieser Hinsicht können wohl noch andere Einsiedler Vereine ein Liedchen singen. Während an anderen Orten Vereine öffentlich unterstützt werden und damit für ihre Jugendarbeit ein deutliches Zeichen setzt, ist man in Einsiedeln davon weit entfernt.
Viel Arbeit
Dass der Vorstand ein gerütteltes Mass an Arbeit geleistet hat und auch Visionen entwickelt, kam auch in den anderen Berichten hervor. Statt die Verantwortlichen zu „zerreissen“, würden Kritiker besser selber Hand anlegen. Denn es braucht das bedingungslose Engangement jedes Klubmitliedes, um den Verein weiterzubringen. Über die unmittelbare und längerfristige Finanzierung des Trainingsraumes, der eine schöne Stange Geld kostet, hat der Vorstand diskutiert und Ideen präsentiert. Grundsätzlich will man, dass zukünftig eigene Leute das Gerüst des Fanionteams bilden, damit die lokale Verankerung und Identifikation bestehen bleibt. Statt Geld für teure Zuzüge auszugeben, hat man kürzlich für eine gezielte Nachwuchsförderung einen russischen Trainer angestellt, der auch die Aktiven im freien Stil trainiert.
Um die Ringersache hat sich Urs Bürgler über Jahre hinweg verdient gemacht: Ihm wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Der Greco-Spezialist vermochte sich fünfmal für die Weltmeisterschaften und zweimal für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. In Atlanta 1996 klassierte er sich im siebten Rang und vier Jahre später in Sydney wurde er Neunter. Als bestes Ergebnis darf sein sechster Platz an den Weltmeisterschaften 1996 in Ankara bis 97 Kilogramm im griechisch-römischen Stil bezeichnet werden. In den letzten Jahren hat er sich auf nationaler Ebene im Sponsoringbereich für den Nachwuchs stark eingesetzt. Ebenfalls geehrt wurde Aktuarin Sonia Kälin für ihren gewonnenen Titel als Schwingerkönigin 2015.
Für die Durchführung der Schweizermeisterschaften 2017 wird demnächst ein Organisationskomitee gebildet.
Werner Schönbächler