Greco-Schweizermeisterschaften der Aktiven und Kadetten in Martigny

Zweimal Silber – die Schweizer Meisterschaften waren für Lukas Schönbächler und Sven Neyer ein Erfolg. Weitere Exlploits von Einsiedlern blieben aus.

W.S. Die weite Reise nach Martigny und der ungünstige Termin am Samstag dürften etliche Ringer von der Teilnahmean den Titelkämpfen im griechisch-römischen Stil abgehalten haben. Insgesamt nahmen 121 Wettkämpfer daran teil. Die Ringerriege Einsiedeln war mit 13 Ringern vertreten, was ebenfalls etwas unter den Erwartungen war. Als Erster sorgte Lukas Schönbächler im stark besetzten Gewicht bis 75 Kilogramm für ein deutliches Ausrufezeichen. Der 29-jährige Informatik-Projektleiter vermochte sich gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Er suchte in den Duellen von Beginn weg die Offensive und hatte damit Erfolg. Auf dem Weg in den Final schaltete er die höher eingestuften Renato Kempf und Martin Grüter mit Punktesiegen aus. Im Finalkampf unterlag er gegen Nino Küng durch technische Überlegenheit. «Nach dem hart erkämpften 6:5-Sieg gegen Grüter war ich völlig ausgepowert. Küng war mir klar überlegen und wurde verdienter Sieger.» Er gibt sich aber auch selbstkritisch: «Ich muss in den Trainings vermehrt an der Bodentechnik feilen.» Trainer Urs Bürgler spricht ihm hohe Selbstkompetenz zu und hofft auf ein weiteres Vorwärtskommen. «Lukas kann sich selber gut einschätzen. Er ist genug Realist und weiss, wo er den Hebel ansetzen muss.»

Neyers Zuverlässigkeit

Sven Neyer zählt schon seit einem Jahrzehnt im Schwergewicht zu den besten Athleten auf nationaler Ebene. Er startete aggressiv in die Kämpfe und wartete auf den richtigen Moment. Mit dieser Taktik schaltete er in der Vorrunde im alles entscheidenden Duell um den Final-Einzug Andrji Vishar aus. Im Final stand er Delian Alisha gegenüber. Der Ausgang entsprach schliesslich den Erwartungen. Alisha, der seit zwei Jahren in der Schweiz lebt und daher den Status eines Ringerschweizers besitzt, gewann das Duell mit 5:1 und unterstrich seine Vorherrschaft im Schwergewicht. «Schade, dass ich gleich am Anfang bei zwei Durchdrehern am Boden viel Terrain einbüsste», sagte der Unterlegene. In der zweiten Runde diktierte er das Geschehen, konnte aber den Rückstand nicht mehr wettmachen. «Es ist besonders im Schwergewicht schwierig einen Rückstand wettzumachen», nimmt ihn Urs Bürgler in Schutz.

Knapp daneben

Da sich Michel Schönbächler derzeit beruflich weiterbildet, musste er bei den Vorbereitung den Trainingsumfang reduzieren. Dennoch erreichte der ehrgeizige Athlet den Halbfinal. In der Begegnung um den dritten Platz unterlag er wie schon zuvor dem Rheintaler Marius Zogg nach Punkten. Sein jüngerer Bruder Lorenz klassierte sich unmittelbar hinter ihm auf Rang 5. Bei ihm wäre allerdings noch mehr möglich gewesen. Im Bruderduell zog er gegen Michel den Kürzeren.

Freistilspezialist Andreas Burkard, Peter Kärcher und der gebürtige Grieche Simeonidis Stylianos blieben früh auf der Strecke.

Bei den 14- bis 17 Jährigen wurde Jonas Kälin in der ausgezeichnet besetzten Kategorie bis 60 Kilogramm nach mehreren Kämpfen guter Fünfter. Dieselbe Klassierung brachte sein älterer Bruder Cyrill Kälin ein Gewicht höher zustande. Jan Walker, Andrin Kauflin, Roman Bisig und Magomed Dzawadov konnten trotz ihres vorzeitigen Ausscheiden wertvolle Erfahrung bei dieser nationalen Standortbestimmung sammeln. Das gehört zur ringerischen Entwicklung von Jungringern einfach dazu.

Resultate:

Kadetten: 2002 – 2005

47 kg: 6. Roman Bisig, 53 kg: 9. Andrin Kauflin, 60 kg: 5. Jonas Kälin, 11. Magomed Dzwadadov, 66 kg: 5. Cyrill Kälin, 10. Jan Walker

Aktive:

65 kg: 4. Michel Schönbächler, 5. Lorenz Schönbächler, 75 kg: 2. Lukas Schönbächler, 12. Peter Kärcher, 80 kg: 8. Stylianos Simeonidis 86 kg: 7. Andreas Burkard, +97 kg: 2. Sven Neyer