Im Hinkampf zeigten sich die Einsiedler trotz der vielen Verletzten gegen Meister Willisau topmotiviert und waren auf ihre Kämpfe bestens eingestellt.
W.S. Die Anhänger der Ringerriege Einsiedeln hatten im Halbfinal gegen den Favoriten Willisau zwar keinen Sieg gesehen, dafür aber einige spannende Kämpfe. Da wurde die 13:24-Niederlage für viele zur Nebensache. Schliesslich ist Willisau im Schweizer Ringsport schon seit Jahren das Mass aller Dinge. Es war aber für Einsiedeln klar zu wenig, um im Rückkampf noch das Ticket fürs Finale der Mannschaftsmeisterschaft zu lösen. Doch in den leichtesten vier Gewichtsklassen erwiesen sich die Einsiedler als grosse Gewinner und sammelten fleissig Punkte. Das war viel Balsam auf die zuletzt eingehandelten Wunden. In den anderen Gewichten vermochten sie den entfesselten Gästen allerdings nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Sie waren in allen Belangen überlegen. Letztlich standen den vier Siegen der Einsiedler sechs der Gäste gegenüber, was fast als maximale Ausbeute bezeichnet werden darf. Dabei gingen sie in einigen Kämpfen an die Schmerzensgrenze und haben das letzte aus ihren Möglichkeiten herausgepresst. Das war teilweise wirklich Rock’n’Roll. Einziger Schwachpunkt war, dass die sie zu viele «Vierer-Wertungen» abgegeben haben, was sich auf das Endergebnis auswirkte. Immerhin lag Einsiedeln drei Kämpfe vor Schluss noch in Führung. In fast allen Ringerfights gibt es eben positive und negative Überraschungen. Den 11-Punkte-Vorsprung, den sich Willisau errungen hat, können die Einsiedler normalerweise nicht mehr wettmachen, auch wenn im Sport vieles möglich ist. Doch darum scherte sich am Ende des Hinkampfes eigentlich niemand. Die Einsiedler Ringer sind trotz der verletzten Absenzen zusammengestanden und haben füreinander gekämpft.
Bis zum Schluss kämpfen
Das machte Freude und bewies, dass Einsiedeln eine Mannschaft ist, die auch in schwierigen Momenten kämpfen kann. Trotzdem hat sie den Ruf einer Wundertüte. Nach einem Erfolg folgte vielfach wieder ein Ausrutscher. Aus diesem Grund wurde deshalb bei den Gegnern vor einem Match von einem Duell mit der «Wundertüte» gesprochen, was aber leicht übertrieben ist. Wäre es wirklich so, hätte Einsiedeln nicht die Playoffs erreicht. «Natürlich hat die Niederlage zunächst wehgetan, denn niemand verliert gerne», fand Urs Bürgler die richtigen Worte. Willisau war einfach besser und steht damit bereits mit mehr als einem Bein im Finale. Dass bei ihnen einige Halbprofis und Profis im Kader sind, war für Kenner bald einmal
ersichtlich. In dieser Hinsicht sind sie den Einsiedlern meilenweit voraus, bei denen alle einer Arbeit nachgehen.
Ensiedeln hat natürlich noch immer Beeinträchtigungen bei der Aufstellung. Das schmerzt ganz besonders in den Playoffs in der Seele. Gutes Ringen dürfte es aber trotzdem wieder geben, weil einige Kämpfe auf Messers Schneide stehen. Doch im Hinkampf setzte der Meister ein starkes Ausrufezeichen im Hinblick auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Trotz der klaren Ausgangslage werden mehrere hundert Zuschauer die Halle in Willisau in einen Hexenkessel verwandeln. Eigentlich kann sich Willisau ja nur selbst schlagen. Da das Resultat wohl nur noch für die Statistik zählt, können die Einsiedler unbeschwert in die Kämpfe steigen und versuchen mit jungen Ringern, einige Nadelstiche zu setzen.
Der Beginn in der Sporthalle BBZ Willisau ist am Samstagbend auf 20 Uhr angesetzt.