Die Einsiedler Ringer haben nach spannenden Kämpfen gegen Meister Willisau letztlich klar verloren. Das Resultat widerspiegelt aber in keiner Weise den Kampfverlauf. Einsiedeln 2 kam zu einem Sieg gegen die Reserven von Hergiswil.
W.S. Obwohl Einsiedeln in den letzten Jahren so etwas wie ein Angstgegner von Willisau war, ging die Heimmannschaft als klarer Favorit in diesen Kampf. Nach dem deutlichen Sieg gegen Oberriet wurde Einsiedeln wieder geerdet und auf den Boden der Realität zurückgeholt. Das Team zeigte wohl tadellose Kampfbereitschaft. Die Ringer haben alles gegeben und versucht. Leider ohne Erfolg. Doch war Willisau mit der Aufstellung wesentlich stärker unterwegs als in den beiden letzten Runden.
In Rückstand geraten
Im Auftaktkampf bot der 15-jährige Robin Biederer gegen den favorisierten Abdul Rashid Hotak eine ordentliche Leistung und konnte über weite Strecken mithalten. Er musste sich am Ende mit 7:0 geschlagen geben. Für Sven Neyer sah es im Schwergewicht gegen den EM-Zweiten Samuel Scherrer nicht schlecht aus. Neyer kämpfte zwar stark und verlangte dem Profi-Ringer alles ab. Doch zum Sieg reichte es nicht. Er musste sich mit 5:0 geschlagen geben, was ein Achtungserfolg ist. Magomed Dzhavadov blieb gegen den erfahrenen Timon Zeder chancenlos. Bei der technisch überhöhten Niederlage (18:2) brachte er aber einen Mannschaftspunkt ins Trockene. Yves Neyer ergriff gegen Florian Bernet die Initiative. Nachdem er 5:0 vorne lag, kam er zu einem Schultersieg. Gespannt war man auf den Auftritt zwischen Marc Kaufmann und Sulayman Quaraishi. Kaufmann riss die Führung an sich, doch Quaraishi kam immer wieder heran. Am Ende lag der Willisauer mit 15:6 vorn. Mit 14:6 ging es in den Pause.
Knappe Niederlagen
Es klingt zwar etwas komisch, doch Einsiedeln hatte sich trotz des deutlichen Rückstandes nicht aufgegeben, auch wenn nicht alles so gelaufen, wie es möglich gewesen wäre. Andreas Burkard musste gegen den gebürtigen Russen Masur Mavlaev, dem besten Punktesammler der NLA, antreten. Die Halle stand bald einmal kopf und war begeistert von diesem Duell. Auch wenn Burkard mit 8:4 den Kürzeren zog, gelang ihm gegen diesen Klasseringer eine Sonderleistung. Auch das Duell zwischen Lars Neyer und Florian Bissig hatte es in sich. Die beiden Draufgänger operierten auf Augenhöhe. Wertungen fielen wie Blätter im Herbst von den Bäumen. Schon nach kurzer Zeit hatten beide sechs Zähler auf ihrem Konto. Neyer riskierte dann etwas zuviel und wurde prompt geschultert. Daniel Häfliger und Sascha Schmid neutralisierten sich im Greco über weite Strecken. Der Willisauer behielt mit 5:3 das bessere Ende. Damit war die Sache gelaufen. Jonas Bossert wirkte abgeklärt und überliess nichts dem Zufall. Er vermochte Jan Walker, der einige gute Aktionen hatte, mit 10:4 zu bezwingen. Das letzte Duell zwischen Kay Neyer Duell und dem Internationalen Tobias Portmann war nur noch für die Statistik. Der Heimringer führte bei seinem 13:3-Sieg die feinere Klinge. «Wir haben einige gute Kämpfe gezeigt, aber dennoch deutlich verloren», haderte Einsiedelns Trainer Urs Bürgler. Ein Trost bleibt. Einsiedeln konnte den vierten Platz verteidigen. Es bleibt dem Team nichts anderes übrig, als die Niederlage wie ein Hund das Wasser aus dem Fell abzuschütteln und für die nächsten Begegnungen daraus die Lehren zu ziehen. Zufrieden kann man erst sein, wenn man gewinnt.
Daheim gegen Schattdorf
Am nächsten Samstag tritt Einsiedeln daheim gegen Schlusslicht Schattdorf an. Die Urner hatten während dieser Mannschaftsmeisterschaft viel Verletzungspech zu beklagen und konnten nie mit der Wunschformation antreten. Das hat sich nach der zweiwöchigen Pause allerdings geändert. Mit dem überraschenden Sieg gegen Kriessern sind die Playoffs für sie plötzlich wieder möglich. Für Einsieden waren die Begegnungen gegen diesen Gegner noch nie ein Spaziergang. Das Team muss alles in die Waagschale werfen, um wie im Hinkampf zwei Punkte holen zu können.
Einsiedeln 2 siegte
Die 2. Mannschaft wurde zu einem Freundschaftskampf nach Hergiswil eingeladen. Dabei kam es zu einem spannenden Duell mit den Gastgebern. Nachdem die Führung ständig abwechselte, hatte Einsiedeln das nötig Quäntchen Glück und lag am Ende hauchdünn mit 16:15 vorne. Doch für Coach Heinz Walker ging es nicht in erster Linie um den Sieg, sondern um das Sammeln von Wettkampferfahrung. In dieser Beziehung kamen beide Teams voll auf ihre Rechnung. Damit haben die Reserven die Saison abgeschlossen.
Resultatübersicht:
Willisau – Einsiedeln 27:10
Oberriet – Freiamt 9:29
Schattdorf – Kriessern 20:18
57 kg: Abul Rashid Hotak – Robin Biederer 3:0
61 kg: Timon Zeder – Magomed Dzhavadov 4:1
65 kg: Marc Kaufmann – Sulayman Quaraishi 3:1
70 kg: Florian Bissig – Lars Neyer 4:0
75 kg: Jonas Bossert – Jan Walker 3:1
75 kg: Tobias Portmann – Kay Neyer 3:1
80 kg: Daniel Häfliger – Sascha Schmid 2:1
86 kg: Mansur Mavlaev – Andreas Burkard 2:1
97 kg: Florian Bernet – Yves Neyer 0:4
130 kg: Samuel Scherrer – Sven Neyer 3:0
Tabelle: 1. Willisau14 P., 2. Freiamt 14 P., 3. Kriessern 9 P., 4. Einsiedeln 6 P., 5. Oberriet 2 P., 5. Schattdorf 1 P.
Werner Schönbächler