Erneut ist von der Ringerriege Einsiedeln ein Kraftakt gefordert. Der Wettkampf gegen Schattdorf wird der Mannschaft einmal mehr alles abverlangen. Beide Teams brauchen etwas Zählbares.
W.S. Die heisse Phase in der Endrunde zur Mannschaftsmeisterschaft hat begonnen. Langsam entscheidet sich, welche Teams es in den Halbfinal schaffen. Während Kriessern, Willisau und Freiamt diese Hürde bereits geschafft haben, setzt es um den vierten Platz zwischen Einsiedeln, Schattdorf und Oberriet ein hartes Gerangel ab. Dabei stehen Einsiedeln und Schattdorf in der günstigeren Ausgangslage als Rheintaler. Bei einem Sieg hat Einsiedeln gute Karten, dieses Ziel frühzeitig zu erreichen. Das sind jeweils Duelle, von der die Mannschaftsmeisterschaft lebt. Emotionen hüben wie drüben. Harte Kämpfe auf der Matte, und Zuschauer die ihre Teams lautstark unterstützen. Wenn dann noch der zehnte und letzte Kampf über Sieg und Niederlage entscheiden, ist das Drehbuch perfekt geschrieben. In solchen Situationen braucht es manchmal nur einen Funken, um die Spannung überschwappen zu lassen. Das kann manchmal zu Gehässigkeiten kommen. Es spricht aber für den Ringsport, dass sich die Wogen meist so schnell wieder glätten, wie sie gekommen sind.
Hitzige Affiche
Gut möglich, dass den Einsiedler Ringern morgen Samstagabend in Schattdorf eine ähnliche Affiche bevorsteht. Es sind sechs Wochen her, als sich die beiden Teams nichts schenkten. Es war eine emotionale Angelegenheit. Man kann davon ausgehen, dass bei einigen direkt und indirekt beteiligten Akteuren ein Nachgeschmack geblieben ist. Einsiedeln bezwang Schattdorf vor eigenem Publikum mit 23:13. Das Endresultat widerspiegelt aber in keiner Weise die teilweise knapp ausgegangenen Einzelkämpfe. Auf ein enges Duell stellt sich Einsiedelns Trainer Urs Bürgler ein. «Das könnte bis zuletzt eine hitzige Angelegenheit werden. Im Ringen kann man keine Rechnung aufmachen. Vor allem auf diesem Leistungsniveau muss alles einkalkuliert werden», warnt Bürgler vor allzu grosser Sicherheit. Die Begegnung in der engen Turnhalle wollen seine Schützlinge konzentriert angehen. Für Einsiedeln wird es ein zentraler Kampf. Bei einem Sieg wäre in den noch verbleibenden zwei Runden alles andere noch eine Zugabe.
Einfach wird es gegen Schattdorf aber nicht. Die Urner sind in der Rückrunde stärker einzuschätzen und haben trotz des Ausfalls von Michael Jauch ein kompaktes Kader. Als besonders stark kann man bei Schattdorf die mittleren Gewichtsklassen einordnen. Da muss Einsiedeln in jeder Gewichtsklasse aufpassen. Die möglichst optimale Aufstellung dürfte beiden Trainern Kopfzerbrechen bereiten. Auf Einsiedler Seite ist man noch immer durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Kay Neyer und Andreas Burkard gehandicapt. Das Pokern um die Aufstellung wird erst beim Wiegen gelöst. Bei den Einsiedler Verantwortlichen ist man sich bewusst, dass sich die Ringer enorm ins Zeug legen müssen, um diese Aufgabe zu meistern. Zwar hat Einsiedeln ein Polster von einem Punkte auf den Gegner, was aber gar nichts bedeutet. Schattdorf setzt auf die Moral seiner Ringer und auf die gewaltige Unterstützung durch sein Publikum. Die Begegnung in der Vorrunde war schon spannend. Dieser alles entscheidende Rückkampf verspricht noch eine Steigerung, denn jetzt fällt eine Vorentscheidung um den Einzug in die Playoffs. Die Einsiedler Ringer hoffen auf zahlreiche Unterstützung zählen zu dürfen. Der Beginn in der Turnhalle Grundmatte Schattdorf ist auf 20 Uhr angesetzt.
Werner Schönbächler