Die Begegnung zwischen Oberriet und Einsiedeln dürfte zu einer spannenden Angelegenheit werden. Die beiden Teams lieferten sich schon letzte Saison enge Duelle.
W.S. «Es wird schwer», glaubt Einsiedelns Trainer Urs Bürgler. Man darf seine Worte ruhig zweideutig verstehen. Obschon es erst die zweite von zehn Qualifikationsrunden ist, fällt vielleicht schon eine erste Vorentscheidung, wohin die Reise in dieser Saison führt. Das Erreichen der Playoffs wird kein Honigschlecken werden, weiss Bürgler selber nur zugut. Die Rheintaler sind schon seit Jahrzehnten für ihre tolle Jugendarbeit bekannt. Oberriet ist der einzige Schweizer Klub, der keine Transfers tätigte und auch keine Doppellizenzen löste. Wirklich eine vorbildliche Haltung. Doch morgen zählt für sie nur der Heimkampf gegen Einsiedeln. Da werden die Ringer alles in die Waagschale werfen. Sie hoffen natürlich auf einen Sieg vor vollem Haus. «Sie werden kämpfen, wie es nur geht», ist Bürgler überzeugt. Er selber kennt die Mentalität der Rheintaler bestens, war er doch mehrere Saisons bei ihnen als Aktivringer tätig.
Irgendwie gleichen sich die Teams, was ihr Klubleben anbelangt. Beide setzen auf Ehrenamtlichkeit und im Ringen mehrheitlich auf Eigengewächse. Wenn bei ihnen aber Leistungsträger ausfallen, können sie die nicht ohne weiteres ersetzen. Ganz im Gegensatz zu den Konkurrenten Willisau, Freiamt und Kriessern, die aus dem vollen schöpfen können.
Es darf davon ausgegangen werden, dass die Mannschaften mit ihrer derzeit stärksten Formation antreten, die sie derzeit auf die Matte bringen können. Beim Rheintaler Derby vor einer Woche hinterliess Oberriet trotz der 20:16-Niederlage gegen Kriessern einen starken Eindruck. Ringer wie Flavio Freuler, Andreas Vetsch Maurus Zogg und Andrii Vyshar sind die wichtigsten Punktesammler des jungen Teams. Weiter sind der unberechenbare Ilir Fetahu, Timo Ritter, Janis und Nicolas Steiger sowie das Brüderduo Simon und Roman Kehl zu erwähnen. Sie alle sprühen nur so von Selbstvertrauen. In der Tat finden die Rheintaler immer mehr zu einem schlagkräftigen Kollektiv. Ziel der Vereinsführung ist es, eine leistungsstarke Mannschaft mit eigenen Ringern aufzubauen.
Die Zusammensetzung beider Teams verspricht pikante Duelle und Spannung bis zum Schlussgong. Die Hauptfrage bleibt, ob es einem der Kontrahenten gelingt, für eine
Überraschung im Aufstellungspoker zu sorgen. Es ist wohl besser, sich nicht damit zu beschäftigen, um die Ringer nicht unnötig unter Druck setzen zu lassen. Einsiedeln muss sich voll und ganz auf den Kampf konzentrieren.
Das wird ein ziemlicher Kraftakt, dem sich die Einsiedler Ringer auswärts stellen müssen.
Die Einsiedler hoffen, morgen Samstagabend in der Sporthalle Unterdorf in Grabs auf zahlreiche Unterstützung zählen zu dürfen. Die Startzeit ist um 19 Uhr.
Werner Schönbächler