Zum Abschluss der Vorrunde gastiert die Ringerriege Einsiedeln beim ebenfalls noch punktelosen Kriessern. Für beide Teams wird die Begegnung zu einem Härtetest.
W.S. Die Voraussetzungen waren für beide Teams schlecht, um nicht zu behaupten: Im Prinzip aussichtslos. Gegen die beiden Meisterschaftsfavoriten Freiamt und Willisau hat man wohl alles aus sich herausgequetscht, doch allmählich lähmten die Kräfte und die Aussicht auf den Sieg schwand, den Liga-Dominatoren eins auswischen zu können. Da wegen der besonderen Lage – Hergiswil und Schattdorf haben auf eine Teilnahme an der Meisterschaft verzichtetet – ist eine Zweiklassen-Liga entstanden. In der gegenwärtigen Zusammenstellung der Teams sind Kriessern und Einsiedeln nicht tauglich, um den Meistertitel mitreden zu können. Alles andere käme einer Überraschung gleich, obschon Playoff-Kämpfe andere Regeln haben. In Anlehnung an die Worte des einstigen Nationaltrainers der deutschen Fussballnationalmannschaft Sepp Herberger, dass das nächste Spiel immer das schwerste Spiel sei, schaut man bei Einsiedeln von Match zu Match, um nicht mehr Druck aufzubauen. Doch wissen natürlich alle, dass die nächsten Begegnungen richtungsweisend sein werden. Allmählich sieht man, wo die Reise hingehen wird.
Beide wollen punkten
Der abschliessende Kampf der Vorrunde ist wohl für beiden Mannschaften eine Art Generalprobe. «Unser Ziel ist klar, es gibt nur eines, wir wollen siegen», gibt Einsiedelns Cheftrainer Urs Bürgler die Richtung vor.» Doch erwartet er einen heissen Tanz. «Kriessern wird mit seinen stärksten Ringern gegen uns antreten und alles versuchen, vor eigenem Publikum zu gewinnen.» Es ist wie überall im Mannschaftssport: Treffen zwei Punktegleiche aufeinander, ist man besonders motiviert und will unbedingt siegen, um ein Erfolgserlebnis feiern zu können. So klar die Resultate für Einsiedeln gegen Freiamt und Willisau ausfielen, die einzelnen Kämpfe verliefen manchmal sehr eng, oft gaben nur Nuancen den Ausschlag. Ähnliches ist von Kriessern zu sagen. Das heisst, dass beide alles geben müssen, um dies zu ändern. Als Vorteil für Kriessern ist sicher zu sehen, dass alle Ringer an Bord sein dürften, worauf natürlich auch Einsiedeln hofft. «Es wird bei uns wie auch bei den Gegnern immer wieder zu Ausfällen beziehungsweise Änderungen kommen. Auch wird versucht, je nach Gegner, immer optimal aufzustellen, was allerdings nicht immer gelingt», macht Urs Bürgler deutlich, mit welcher Vorgabe er den Kampf gegen Kriessern angeht.
Zuletzt hatte die Einsiedler Mannschaft verletzte Ringer zu beklagen. Von daher bleibt abzuwarten, ob eventuell der eine oder andere dieser Ringer am Samstag wieder einsatzfähig ist. Kriessern zählte in den letzten Jahren immer zu den stärksten drei Mannschaften und holte auch den Titel. Wesentlich dazu beigetragen hat der letztes Jahr zurückgetretene Erfolgstrainer Hugo Dietsche, der mit seiner Schlitzohrigkeit bei der Aufstellung in entscheidenden Kämpfen immer wieder den Gegner überraschte. Es ist nicht auszuschliessen, dass seine Hände auch gegen Einsiedeln wieder im Spiel sind. Doch mit Reto Hutter hat er einen guten Nachfolger gefunden.
Es wird mit Sicherheit ein spannender Kampf werden. Einsiedeln muss alles abrufen, um punkten zu können. Die Aufeinandertreffen beider Mannschaften verliefen in den vergangenen Jahren immer wieder extrem spannend und voller Emotionen. Da kommt es auf jeden Wertungspunkt an. So fehlten letzte Saison Einsiedeln nach zwei Duellen gegen die Rheintaler lediglich zwei Punkte für den Gewinn der Bronzemedaille. Da beim Schutzkonzept von Kriessern keine Gäste-Zuschauer zugelassen sind, fehlt die Unterstützung der Einsiedler Fans, was ein nicht zu unterschätzender Faktor sein könnte. Alle Mannschaftskämpfe werden live übertragen. Mehr Einzelheiten dazu können der Homepage von Swiss Wrestling (www.swisswrestling.ch) entnommen werden.
Der Match wird in der Sporthalle Bildstöckli in Oberriet ausgetragen. Der Beginn ist auf 20 Uhr angesetzt.
Werner Schönbächler