Einsiedeln hat bisher von allen Teams mit 19:16 am knappsten gegen Willisau verloren. Die Luzerner werden aber auch diesmal als Favorit gehandelt. Diese Rolle haben sie fast immer, egal wie die Ausgangslage ist.
W.S. Die heisse Phase in der Qualifikation zur Mannschaftsmeisterschaft hat für Einsiedeln und Willisau vor einer Woche mit überzeugenden Siegen erfolgreich begonnen. Damit dürften beide Teams Selbstvertrauen für den Schlussspurt getankt haben. Während Willisau die Playoffs bereits in der Tasche hat, ist das bei Einsiedeln noch nicht endgültig der Fall. Auch wenn sich das Team von Trainer Urs Bürgler mit einem Sieg gegen Schattdorf etwas Luft gegenüber seinen direkten Konkurrenten verschafft hat, müssen für die angestrebten Playoffs noch weitere Punkte her. Doch gegen den bisher souveränen Leader trägt Einsiedeln die Aussenseiterrolle. Bei den Ringerfreunden stellt sich die Frage, ob man wieder ein «respektables» Ergebnis wie in der Vorrunde erwarten darf. Damals wurde der spannende Fight erst im letzten Duell entschieden. Es fragt sich weiter, wer aufgrund des Stilartenwechsels in der Rückrunde mehr profitiert. Einsiedeln will das bestmögliche Resultat herausholen, auch wenn alle wissen, dass dies gegen den Tabellenführer richtig schwer fallen wird. Willisau trat in den bisherigen Runden sehr dominant auf und hatte alles unter Kontrolle. Enorm wichtig wäre daher, dass die Einsiedler Ringer auch bei Niederlagen so wenig Punkte wie möglich abgeben. Kann man optimal aufstellen, könnte Einsiedeln gefährlich werden. Doch werden diesmal die Karten ohnehin neu gemischt. «Willisau denke ich, wird nichts verschenken und will seine Ungeschlagenheit mit der bestmöglichen Aufstellung fortsetzen», so die Einschätzung von Urs Bürgler.
Im Ringen kann man keine Rechnung aufmachen. Auf diesem Leistungsniveau muss vieles einkalkuliert werden. So warnt denn auch Willisaus Trainer Rolf Scherrer, wie sein Antipode Bürgler zweifacher Olympiateilnehmer, vor allzu grosser Selbstsicherheit: «Wir werden Einsiedeln bestimmt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir taten uns in den letzten Jahren immer schwer gegen die Klosterdörfler.» Es will das Duell konzentriert und mit vollem Einsatz angehen. In den letzten Kämpfen ist er mit dieser Devise gut gefahren.
Einfach wird es für Einsiedeln gegen dieses Team, für das aufgrund des breiten Kaders viele Aufstellvarianten möglich sind, ohnehin nicht. Willisau ist in der Lage, in fast allen Gewichten Siegringer aufzustellen und kann Ausfälle fast gleichwertig zu ersetzen.
Die Einsiedler Ringer hoffen, bei dieser Begegnung auf zahlreiche Unterstützung in der Sporthalle zählen zu können. Eine gute Stimmung kann ihnen sicher helfen. Der Beginn ist auf 20 Uhr festgesetzt.
Die zweite Mannschaft der Ringerriege Einsiedeln gastiert am Samstagnachmittag in der Sporthalle Bildstöckli in Oberriet, wo sie Kämpfe gegen Oberriet, Tuggen und Schattdorf zu absolvieren hat. Ziel ist es, sich zum Abschluss rangmässig noch verbessern zu können. Derzeit liegt das Team an sechster Stelle.
Erfolgreiche Einsiedler «Söldner»
Drei Einsiedler Ringer wurden diese Saison an B-Klubs ausgeliehen und schlagen sich dabei ausgezeichnet, was das Einzelklassement nach Abschluss der Qualifikationsrunde zeigt. Wesal Akbari, der für Brunnen ringt, hat die Gesamtwertung mit 133 Wettkämpfern mit sechs Siegen gewonnen. Robin Biederer (Tuggen) wurde bisher viermal eingesetzt und verliess die Matte jedesmal als Sieger. Obschon er zwei Duelle weniger absolviert hat, liegt er an 21. Stelle. Gino Gugolz konnte wegen einer Fussverletzung erst am letzten Samstag mit Sense seinen ersten Kampf absolvieren und bezwang dabei den ehemaligen NLA-Ringer David Wisler überraschend mit 8:5. Die drei Ringer werden mit ihren Klubs um die Medaillen kämpfen. Die Mannschaft von Leader Sense wird von Dany Kälin, einer langjährigen Stütze der Einsiedler im Leichtgewicht, trainiert.
Werner Schönbächler