Auswärts gegen den amtierenden Meister
Die Ringerriege Einsiedeln zeigte auch in der Rückrunde die bekannten Schwächen. Die Zeichen verdichten sich immer mehr, dass es der Mannschaft an Qualität für die NLA fehlt. Sie ist in den verschiedenen Gewichtsklassen zu wenig ausgeglichen.
W.S. Eine kleine positive Ehrenmeldung gab es für die Ringerriege Einsiedeln dennoch aus den beiden letzten Begegnungen. Gegen Freiamt stand sie an der Schwelle zum Sieg und gegen Ligakrösus Willisau konnte die Niederlage wenigstens in Grenzen gehalten werden. Trainer René Buchmann hat von seinem Team eine kämpferische Leistung verlangt. Seine Worte wurden von Ringern befolgt. „Wenn wir so weitermachen und keine Verletzungen hinzukommen, sollten wir den Ligaerhalt schafften“, ist Buchmann überzeugt. Schon jetzt steht fest, dass Einsiedeln dafür in die Barrage muss.
Für Einsiedeln geht es in den drei verbleibenden Partien noch darum, keinen chaotischen Eindruck zu machen und noch mehr Stabilität zu finden. Derzeit ist das Team für die Gegner einfach zu leicht durchschaubar. Weiter fehlen unangenehme und egostische Ringertypen, welche die anderen mitreissen. Mit Frieden, Freude, Eierkuchen ist in der NLA wirklich nichts zu holen. Die Klubverantwortlichen dürften mittlerweile gemerkt haben, dass sie das Transferfenster doch zu wenig aufgemacht haben. Denn ohne Investitionen geht nun mal nicht. Das war auch früher so. In der Blütezeit der Ringerriege Einsiedeln wurden gleich mehrere Transfers getätigt. Denn ohne Investitionen, dass zeigt sich jetzt deutlich, muss Einsiedeln wirklich kleine Brötchen backen. „Wir haben einige junge Ringer, die sich noch weiterentwickeln können“, ist Buchmann felsenfest überzeugt. Doch resultatmässig steht Einsiedeln immer noch im Niemandsland. In dieser Beziehung ist Buchmann nicht ganz zufrieden. „Zweimal haben wir knapp verloren. Es fehlt der eine oder andere Zähler in der zwischenzeitlichen Bilanz.“ Dies hat aber auch seine Gründe. Bei einigen Ringern vermisste man anfangs teilweise die Mentalität, um jeden Punkt zu kämpfen. Wenn Einsiedeln den Klassenerhalt will, braucht es einfach noch mehr Biss und Leidenschaft. Erst in den letzten drei Partien haben einige Ringer eine erste Duftmarke gesetzt, und den Beweis erbracht, dass bei ihnen die Qualität für diese Liga ausreicht. Doch dazu braucht es immer wieder einen grossen Kraftakt.
Der nächste Gegner Hergiswil hat sich nach einem verhaltenen Start aufgefangen und liegt mittlerweile an zweiter Stelle. Sie ringen schnell und mit einer hohen Intensität. Die Einsiedler müssen die Ärmel hochkrempeln und mit Charakter fighten. Fehler dürfen ja passieren, doch ein gewisses Risiko muss einfach genommen werden. Denn nur so kann im Hinblick auf die Abstiegskämpfe eine gute Fährte gelegt werden. Wenn das aber nicht gelingt, könnte es einen bösen Rückschlag geben. Obschon Einsiedeln vom Tabellenende nicht mehr wegkommen wird, darf der Auftritt in der Mehrzweckhalle Hergiswil (Samstag, 20 Uhr) nicht einfach als Pflichttermin angesehen werden.
Werner Schönbächler