Vorschau, Rückrundenkampf, 3./4. Platz: RSK gegen Einsiedeln

In Kriessern geht es am nächsten Sonntagnachmittag um die Bronzemedaille. Den Hinkampf hat Einsiedeln entgegen den Erwartungen überraschend für sich entschieden. Doch zwei Punkte Vorsprung bedeuten im Ringen nicht viel.

W.S. Um den 3./4. Platz sorgten die Einsiedler Ringer für einen Paukenschlag. Das Team von Urs Bürgler schlug vor der diesjährigen Rekordkulisse von 565 Zuschauenden gegen den letztjährigen Meister Kriessern respektvoll zu und gewann mit 18:16. Die Einsiedler entzauberten die favorisierten Rheintaler mit einer eindrücklichen Gesamtleistung. Es war ein Duell, von dem die Mannschaftsmeisterschaft lebt. Emotionen hüben wie drüben während des ganzen Matches, harte Kämpfe auf der Matte und Zuschauer, die ihre Teams lautstark unterstützten und sich  dabei äusserst fair verhielten. So wie es eben immer sein sollte. Wenn dann noch die zehnte und letzte Begegnung über Sieg und Niederlage entscheidet, ist das Drehbuch perfekt geschrieben. In solchen Situationen braucht es manchmal nur einen Funken, um die Stimmung überschwappen zu lassen. Einsiedeln ist mit dem Publikum im Rücken über sich hinausgewachsen.  Doch kann es in solchen Duellen schnell zu Emotionen und Gehässigkeiten führen. Es spricht aber für den Ringsport, dass sich die Wogen meist so schnell wieder glätten, wie sie gekommen sind.

Hitzige Affiche

Spannung wird bestimmt auch im Rückkampf garantiert sein. Beide Teams kämpfen mit aller Macht um den dritten Rang. Sie werden mit ihren stärkst möglichen Teams antreten. «Es geht um jeden Punkt, um jede Wertung», sagt Trainer Urs Bürgler. Doch welche Aufstellung soll er wählen? Wer kommt gegen wen zum Einsatz, wer nicht?  Er fischt vieles aus dem Internet, was er über die gegnerischen Ringer wissen muss. Kampfergebnisse, Statistiken. Wird es konkret, verlässt er sich gern mal auf das Bauchgefühl. Das hat am letzten Sonntag geklappt. «Ich habe auch für den Rückkampf mit mir und der Aufstellung lange gekämpft», erzählt er und lacht. Wie es auch immer gegen Kriessern ausgeht, Einsiedeln hat eine starke Leistung im Hinkampf abgeliefert. Trotz des Sieges sind die Rollen klar verteilt. Kriessern ist Favorit, Einsiedeln besitzt hingegen die Qualität, um den Rheintalern eins auszuwischen. Das Team war in der Qualifikation öfter eine Wundertüte. So brachte es Willisau an den Rand einer Niederlage und handkehrum bezog es eine Kanterniederlage.

Hexenkessel wird erwartet

Im sonst ruhigen Kriessern wird am Sonntag viel los sein, wenn das halbe Dorf seine Kämpfer anfeuert. Manchmal wird es in der Mehrzweckhalle höllisch laut. Dieser Hexenkessel ist berüchtigt. Die Festung zuhause war in der Vergangenheit immer wieder für Überraschungen gut und hat beim Team zu enormen Leistungssteigerungen geführt. Die Halle wird auch Sonntag beben und die Einheimischen pushen.  Auch gegen Einsiedeln werden die Ringerherzen höher schlagen, wenn sich die beiden Teams gegenüber stehen.

Für Ringsportfans aus Einsiedeln heisst es zeitig anreisen, soll dieser Bronze-Kampf von einem Sitzplatz aus verfolgt werden. Das Interesse am Kampf ist sehr gross und das Dorf ist wie elektrisiert.  Fast auf den Tag genau vor drei Jahren haben sich die beiden Teams um den dritten Platz ebenfalls duelliert. Nach einem packenden Fight fehlten Einsiedeln lediglich zwei Punkte für den Gesamtsieg. Bei dieser Begegnung ist für Spektakel auf der Matte gesorgt. Die Einsiedler gehen voller Adrenalin in das Duell gegen die favorisierten Kriessener. Was in Anbebracht von deren hohen Niveau auch zwingend notwendig ist. Da der Gegner ein breites Kader hat, heisst es für die Einsiedler, mutig aufzutreten. «Wir müssen auf Sieg ringen und dabei viel riskieren», gibt Urs Bürgler die Marschroute bekannt. Im Sport ist alles möglich. Mit den eigenen Anhängern als wertvolles Faustpfand könnte eine weitere Überraschung gelingen.  Auf welche Seite das Pendel schlägt, wird man dann sehen.

Der Beginn in der Mehrzweckhalle Kriessern ist am Sonntagnachmittag auf 14 Uhr angesetzt.